Unsere Fantasy - Rollenspielgruppe hält sich oft in alten geheimnisvollen Städten auf. Allerdings müssen sie sich die Mauern und Gebäude im Kopf vorstellen. Im mittelfränkische Rothenburg ob der Tauber spürt man die mittelalterliche Atmosphäre heute noch, sofern man sich nicht zwischen Scharen von Touristen befindet.

Also fuhren unsere Rollenspieler und andere interessierte Schüler, die nicht bei dem Wort „Geschichte“ das große Gähnen bekommen, nach Franken um die wunderschöne Altstadt, die Türme, Wehrgänge und die historischen Verliese zu erkunden.

Dabei ertrugen die geplagten Schüler tapfer die viele kleinen Geschichten über Bürger, Adlige, Juden, Henker und andere Bewohner des Taubertals.  Die Lebensgeschichte des Heinrich Toppler, der Rothenburg (und natürlich auch sich selbst) sehr reich machte, den aber am Ende seinen Mitbürgern im Verlies „verkümmern“ ließen, bildete dabei den roten Faden.

Besichtigt wurde die Kirche St. Jakob, das Handwerkerhaus, die historischen Gewölbe im Rathaus, eine in die Stadtmauer integrierte Wehrkirche und natürlich das Kriminalmuseum mit den Gräten für die „peinliche Befragung“.

Zentraler Programmpunkt und Höhepunkt für die Schüler war die Rallye, die durch die Gassen der Altstadt führte. Nicht jeder Punkt wurde auf Anhieb gefunden, mancher gar nicht. Doch am Ende kamen alle erschöpft im Biergarten im Taubertal an, wo man sich erfrischte. Manche mit einem kühlen Getränk, einige mit den Füßen in der Tauber, oder es ging komplett mit der Kleidung in den Fluss, warm genug war es.

Zwischendrin hatten die Schüler etwas Zeit für ihre eigenen Interessen. Die Rollenspieler zogen es immer wieder in die urige „Waffenkammer“, wo es nicht nur Gandalfs Schwert zu kaufen gab, sondern auch Rüstungen und allen möglichen pseudohistorischen Krimskrams. Unsere chinesischen Gastschüler bevorzugten „Käthe Wohlfahrts Weihnachtsdorf,“ wo das ganze Jahr Weihnachten ist.

Quartier bezogen wir in der Jugendherberge, einer ehemaligen Rossmühle, die sich im Spitalviertel innerhalb der Stadtbefestigung befindet. Direkt neben der Stadtmauer liegend, hatten die Schülerzimmer einen traumhaften Blick auf die Türme im Zentrum der Altstadt.

Bei traumhaftem Wetter hatten wir drei großartige Tage mit tollen Schülern (Dank an alle Beteiligten für ihr Interesse und ihre Verlässlichkeit. Besonderen Dank an Frau Waibl, die die Schüler in zum Teil völlig überfüllten Zügen sicher an ihr Ziel brachte)

Es hätte noch einiges zu Erzählen und zu Erleben gegeben, das machen wir beim nächsten Besuch ...

Andi Scholz, Fahrtleiter